14. März 2020

Börsenlexikon - wesentliche Informationen

Aktie
Ein Wertpapier, das einen Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft verbrieft und dem Inhaber Vermögens- und Mitspracherechte sichert. Der Aktienkurs ergibt sich aus Angebot und Nachfrage an der Börse.

Aktienfonds
Jene Investmentfonds, die in Aktien investieren, wobei es sich um Aktien eines bestimmten Landes, einer festgelegten Region, weltweit oder einer Branche handeln kann.

Aktienkurs
Preis von an geregelten Märkten gehandelten Aktien. Der Kurs spiegelt das Verhältnis von Angebot und Nachfrage zum Zeitpunkt der Kursbildung wider. Zu den kursbeeinflussenden Faktoren werden u. a. die wirtschaftlichen Erwartungen, die in das betreffende Unternehmen gesetzt werden, aber auch volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen (Zinsen u.a.) gezählt.
Aktienrückkauf
Ist die Ermächtigung, Aktien der eigenen Gesellschaft erwerben zu können und bedarf der Genehmigung durch die Hauptversammlung. Der Zweck des Erwerbs eigener Aktien ist an aktienrechtliche Bestimmungen gebunden.

Aktiensplit
Teilung des Grundkapitals in kleinere Einheiten, wobei das Grundkapital und der Gesamtwert der Aktien unverändert bleiben. Zum Beispiel: Eine Aktie ist am Grundkapital mit 10 EUR beteiligt. Durch eine Teilung auf 10 Aktien, von denen jede mit nur noch 1 EUR am  Grundkapital beteiligt ist, wird die Aktie optisch „leichter“. Die Aktie kostet nach dem Split nur noch 1/10 ihres Preises vor dem Split. Da die Aktien im Zuge des Splits aber verzehnfacht wurden, bleiben sowohl das Grundkapital als auch der Gesamtwert der Aktien gleich.

Aktionär
Eigentümer von Aktien, dem Vermögens- und Mitspracherechte an einer Aktiengesellschaft zustehen.

American Depositary Receipt (ADR)
Von amerikanischen Depotbanken ausgegebene Hinterlegungsscheine für ausländische Aktien. ADRs verbriefen das Eigentum an Aktien inkl. der verbundenen Rechte, wie  z. B. des Rechts auf Dividende. ADRs werden stellvertretend für die Original-Aktie gehandelt.

Baisse
(Bearish) Andauernder allgemeiner Preisrückgang an einer Börse. Leitet sich vom französischen baisser = sinken, fallen ab. Gegenteil: Hausse.

Belegschaftsaktie
An Mitarbeiter eines Unternehmens, oft zu einem Vorzugspreis, ausgegebene Aktie. Der Mitarbeiter muss für den Weiterverkauf meist eine Sperrfrist beachten.

Bilanz
Gegenüberstellung aller Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens zu einem Bilanzstichtag. Dient der Erfolgsermittlung und als Vermögensübersicht.

Blue Chips
Blue Chips ist die Bezeichnung für Aktien großer Unternehmen (wie z. B. Deutsche Telekom, RWE, E.ON, Münchener Rück und Allianz). Diese Unternehmen zeichnen sich durch hohe Bonität, gute Wachstumsperspektiven und regelmäßige Dividendenzahlungen aus. Namensgeber waren die blauen Jetons (Chips) im Casino Monte Carlo, die den höchsten Wert hatten.

Börse
Markt, auf dem für Wertpapiere (Aktien) bzw. Waren nach Angebot und Nachfrage Preise gebildet werden.
Börsencrash
Ein erheblicher, plötzlicher Kurseinbruch an der Börse. Dieser kann einige Tage, Wochen oder Monate dauern. Auslöser eines Börsencrashs sind häufig unerwartete, negative Ereignisse.

Buchwert je Aktie
Der Buchwert je Aktie entspricht dem Eigenkapital dividiert durch die Anzahl der Aktien. Liegt der Buchwert je Aktie erheblich über dem Preis einer Aktie, so ist dies als ein mögliches Kaufsignal anzusehen.  

Bullish
(Hausse) Dieser Ausdruck wird für die Erwartung steigender Preise verwendet. Bildlich dargestellt wird dies durch den Bullen, der die Kurse auf die Hörner nimmt und in die Höhe wirft. Gegenteil: Bearish.

Chart
Grafische Darstellung einer Aktienkursentwicklung.

Chart-Analyse
(Technische Analyse) Bei der Chart-Analyse werden von vergangenen Aktienkursverläufen (Formationen) Rückschlüsse auf zukünftige Aktienkursbewegungen gezogen. Es wird davon ausgegangen, dass die Aktienkursentwicklungen bestimmten Trends folgen und sich diese Trends wiederholen werden. Die Chart-Analyse wird vor allem zur Auswahl des geeigneten Kauf- und Verkaufszeitpunktes genutzt und meist durch Computerprogramme unterstützt.
Computerbörse
Börse mit elektronischem Handelssystem. Gegenteil: Präsenzbörse.

DAX
Abkürzung für Deutscher Aktienindex. Der DAX ist der wichtigste deutsche Aktienindex.  Er beinhaltet die 30 umsatzstärksten Unternehmen der Börse Frankfurt. Die Basis wurde am 30. Dezember 1987 mit einem Wert von 1.000 Punkten festgelegt. Der DAX ist ein Performance-Index.

Defensive Werte
Bezeichnung von Aktien, die sich weniger abhängig von den Konjunkturzyklen zeigen, weil die Geschäftsmodelle dieser Unternehmen in der Regel recht stabile Umsätze und Erträge versprechen und geringeren Schwankungen im Konsumverhalten unterliegen. Dazu zählen beispielhaft Titel aus der Lebensmittelindustrie (KelloggNestle) oder von Energieversorgern (E.ON, RWE), aber auch z. B. Fielmann), 

Depot
Das Depot dient der Bank zur Verwahrung und Verwaltung der vom Kunden hinterlegten Wertpapiere (Aktien). Die Bank verbucht hier Käufe und Verkäufe, der Depotauszug zeigt den Wert aller Anlagen. Für die Verwaltung verlangen die Banken Gebühren (die so genannte Depotgebühr).

Depotbank
Eine Bank, die berechtigt ist, die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren (Aktien) für andere vorzunehmen. Wenn der Aktionär bei der Hauptversammlung sein Stimmrecht ausüben möchte, ist bei der Depotbank eine Stimmkarte zu beantragen.

Depotgebühr
Entgelt der Depotbank für die Verwahrung der Wertpapiere (Aktien) im Depot.

Diversifikation
Ausgewogene Aufteilung bzw. Streuung des Vermögens auf verschiedene Anlageformen. Ziel der Diversifikation ist eine Erhöhung der Sicherheit bzw. die Optimierung von Risiko- und Ertragsüberlegungen.
Dividende
Der Teil des ausgewiesenen Gewinns, der auf Antrag des zuständigen Organs einer Aktiengesellschaft an die Aktionäre ausbezahlt wird.

Dow Jones Index (DJ)
Der 1896 erstmals veröffentlichte Dow Jones Industrial Average Index enthält die Aktien von 30 bedeutenden Industrieunternehmen, die an der New York Stock Exchange gelistet sind. Er wurde als Preisindex konzipiert und wird laufend (real-time) berechnet.

Emerging Markets
Aufstrebende Märkte mit hohem Wirtschaftswachstum. Dadurch besteht die Chance auf eine überdurchschnittliche Wertentwicklung. Investitionen in solche Länder (wie beispielsweise Indien, China, Osteuropa u.a.) bergen ein erhöhtes Risiko, in Bezug auf die Volatilität der Aktienmärkte, als auch auf das Währungsrisiko.

Fundamental-Analyse
Methode zur Bewertung und Prognose von Aktienpreisen. Ausgegangen wird von der Annahme, dass der Preis einer Aktie von der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens bestimmt wird. Die Fundamental-Analyse ermöglicht es daher, über- und unterbewertete Aktien herauszufinden und daraus Empfehlungen abzuleiten. Auch die volkswirtschaftlichen Aspekte des Umfelds, in dem sich das Unternehmen bewegt, werden berücksichtigt.

Hauptversammlung
Jährlich stattfindende Versammlung aller Aktionäre einer Aktiengesellschaft.

Hausse
Länger anhaltende, starke Kurssteigerungen an der Börse. Gegensatz zu Baisse.
Initial Public Offering
(IPO, Going Public, Börsegang) Einführung eines Unternehmens an der Börse durch Verkauf von Unternehmensanteilen (Aktien) an Investoren.

Institutioneller Anleger
Als institutionelle Anleger werden z. B. Banken, Versicherungen, Pensionskassen, Fondsgesellschaften und > Kapitalanlagegesellschaften bezeichnet, die hohe Beträge in Wertpapiere (Aktien) veranlagen.

International Accounting Standards
(IAS) Internationale Rechnungslegungsgrundsätze, die eine internationale Vergleichbarkeit von Unternehmensdaten ermöglichen.

Investor Relations
(IR) Begriff für die Kommunikation eines Unternehmens mit seinen aktuellen sowie potenziellen Aktionären und der Financial Community.

Kurs-Gewinn-Verhältnis
(KGV) Zeigt an, wie oft der Gewinn pro Aktie im Preis der Aktie enthalten ist oder wie oft dieser errechnete Gewinn ausgeschüttet werden müsste, um den aktuellen Kaufpreis zu refinanzieren. Je niedriger das KGV, desto „günstiger“ ist eine Aktie. Der Gewinn pro Aktie wird im Voraus annäherungsweise berechnet und darf nicht mit der tatsächlichen Ausschüttung (Dividende) verwechselt werden.

Leitzinssatz
Das ist jener von Zentralbanken festgesetzte Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen können. Er dient der Steuerung des Geld- und Kapitalmarkts.

MSCI World
Ein globaler Aktienindex, der über 6.000 Unternehmen aus einer Vielzahl von Ländern umfasst. Der MSCI World ist nach Marktkapitalisierung gewichtet. Er zählt zu den meistbeachtesten Aktienindizes der Welt.
Nebenwerte
Als Nebenwerte werden diejenigen Aktien eines Landes/einer Region bezeichnet, welche nicht den Blue Chips zugeordnet werden. Dabei handelt es sich um kleinere und mittelgroße Aktiengesellschaften, wie sie beispielsweise für Deutschland im MDAX oder SDAX abgebildet werden.

Rendite
Die Wertentwicklung einer Anlage in einem bestimmten Zeitraum. Sie wird üblicherweise als Rendite oder Wertentwicklung pro Jahr angegeben, um den Anlageerfolg verschiedener Zeiträume miteinander vergleichen zu können.

Risiko
Bei der Geldanlage unterscheidet man zwischen zwei Risikotypen: den systematischen und den unsystematischen Risiken. Zum ersten Typ gehören u.a. das allgemeine Marktrisiko, Zins- und Inflationsrisiken, Wirtschaftsnachrichten und politische Entscheidungen. Auf diese Risiken haben Marktteilnehmer keinerlei Einfluss. Unsystematische Risiken sind beeinflussbar. Hierzu zählen u.a. die Aktienauswahl und das Fachwissen.
Shareholder Value
Der Vermögenswert (Value), den ein Aktionär (Shareholder) besitzt, besteht aus dem Kurswert seiner Aktie. Eine auf Shareholder Value angelegte Unternehmenspolitik versucht, den Kurswert der Aktie und damit den Marktwert des Unternehmens zu steigern.

S&P 500
Der von Standard&Poor’s veröffentlichte Index beinhaltet die Aktien von 500 der größten börsenotierten US-amerikanischen Unternehmen. Der S&P 500 ist nach Marktkapitalisierung gewichtet. Er zählt zu den meistbeachteten Aktienindizes.

Stammaktie
Bezeichnet eine Aktie, welche ein Stimmrecht bei der Hauptversammlung gewährt.

Stimmrecht
Recht des Aktionärs, in der Hauptversammlung für oder gegen gestellte Anträge zu stimmen. Eine Aktie verbrieft üblicherweise ein Stimmrecht, es gibt aber auch stimmrechtslose Vorzugsaktien.

Streubesitz
(Free Float) Anteil der Aktien, der sich an der Börse im Umlauf befindet und auf eine Vielzahl von Anlegern aufgeteilt ist.

Volatilität
Bezeichnet den Schwankungsbereich von Aktien. Die Volatilität ist eine mathematische Größe (Standardabweichung pro Jahr). Je größer die Schwankungsbreite, um so volatiler ist die Aktie.

Vorzugsaktie
(VZ) Aktie, die dem Inhaber eine bevorzugte Behandlung bei der Dividendenzahlung einräumt, aber auch gewisse Nachteile hat, z. B. kein Stimmrecht verbrieft.

Währungsrisiko
So wird das Risiko bezeichnet, dass Anleger Verluste wegen Währungsschwankungen erleiden. Ein Währungsrisiko besteht bei Aktien aus einem fremden Währungsraum, wie zum Beispiel den USA oder den Emerging Markets. Umgekehrt können Anleger auch von Währungsschwankungen profitieren.
Xetra
Xetra steht für „Exchange electronic trading“ und ist das elektronische Handelssystem der Deutsche Börse AG.  

Zyklische Werte
Bezeichnung von Aktien, die sich parallel zu den Konjunkturzyklen bewegen (Daimler, Volkswagen). Erlebt die Wirtschaft einen Aufschwung, steigen sie. In Zeiten der Rezession fallen sie. Dies liegt daran, dass die Geschäftsentwicklung dieser Unternehmen sehr stark von der jeweiligen Wirtschaftslage abhängt.