26. Januar 2022

17 häufige Anlegerfehler beim Aktienkauf


Hier sind 17 häufige Anlegerfehler beim Kauf von Aktien aufgeführt:

1 Kurzfristige Spekulation 

Aktien werden nicht als langfristiges Investment betrachtet, sondern als Vehikel, mit dem man nur durch häufiges Handeln gewinnen kann.

Aber auf diese Weise gewinnen nur die Banken durch Provisionen, der Anleger verliert meistens.

2 Modetrends

Moden bestimmen die Anlageentscheidungen.

Was in den Medien am meisten empfohlen und besprochen wird, reizt zum Kauf.

Aber Modeware ist stets überteuert – und sinkt deutlich im Preis, wenn sich die Moden ändern.

3 Schneller Gewinn

Anleger handeln nach dem alten Banker-Spruch:

„An Gewinnmitnahmen ist noch keiner gestorben.“

Das stimmt zwar, führt aber dazu, dass gut laufende Aktien schon mit kleinem Ertrag verkauft werden, die Verlustbringer aber eisern im Depot gehalten werden.

4 Informationsflut

Anleger jagen den Informationen zu sehr hinterher. Information ist gut, aber man sollte es nicht übertreiben, sondern sich zielgerichtet schlau machen.

Ein „Informations-Overkill“ stiehlt dagegen Zeit und Ruhe und verhindert das Nachdenken.

5 Verlustaversion

Viele Anleger können einfach nicht mit Verlusten umgehen.

Sie wollen es daher nach Möglichkeit vermeiden, diese zu realisieren.

Die (falschen) Überlegungen dahinter:

Erst realisierte Verluste sind wirkliche Verluste.

Der Verkauf einer Verlustposition kommt dem Eingeständnis einer Niederlage gleich.

Hier kommt dann häufig das Problem der „selektiven Wahrnehmung“ hinzu:

Schlechte Meldungen über die eigenen Aktien werden ausgeblendet, gute Meldungen überbewertet.

Das führt dazu, dass diese (zumeist schlechten) Aktien noch länger im Depot verbleiben und die Verluste oftmals noch größer werden.

6 Lollapalooza Effekt

Charlie Munger meint mit dem Begriff Lollapalooza-Effekt, dass es spezielle Umstände gibt, die eine rationale Entscheidung des Menschen erschweren oder teilweise unmöglich machen.

Es strömen so viele einzelne Eindrücke auf das menschliche Gehirn ein, dass rationale Entscheidungen nur noch schwer zu treffen sind.

Verhaltensweisen anderer Menschen werden teils völlig unreflektiert nachgeahmt.

Der Mensch handelt dann nicht mehr rational, was aber einer der wichtigsten Grundsätze beim Investieren ist.

7 Fallende Aktien

Besitzen Aktien, die tief gefallen sind, das meiste Kurspotenzial?

Ein beliebter Irrtum unerfahrener Anleger!

Es spielt keine Rolle, ob eine Aktie schon einmal 100 Euro wert war, wenn der aktuelle Kurs bei 5 Euro liegt.

Der Aktienkurs spiegelt die Bewertung der aktuellen Unternehmensinformationen durch die Marktteilnehmer wider.

Wenn diese aktuell der Meinung sind, dass eine Aktie nur 5 Euro wert ist, hat das meist auch einen guten Grund.

An der Börse wird das laufende Geschäft und die Zukunftsperspektive eingepreist. 

8 Selbstüberschätzung

Hier ein glückliches Händchen, da ein gutes Timing, dort ein Kursverdoppler und schon naht die Gewissheit, das Börsenspiel durchschaut zu haben.

Ein paar Erfolgserlebnisse später ist man geneigt zu glauben, der souverän agierende Macher zu sein, der den Markt im Griff hat.

Dass die Anlageideen vielleicht gar nicht auf dem eigenen Mist gewachsen sind, oder andere Titel besser abgeschnitten haben als die eigenen Lieblinge, wird dabei gerne unterschlagen.

Denn allzu leicht wird pures Glück mit eigenem Können verwechselt.

9 Selbstkontrolle

Zur Selbstkontrolle ist eine Art Börsentagebuch empfehlenswert:

Wann habe ich welches Papier gekauft - und vor allem warum?

Automatisch werden dabei Fehler dokumentiert - der erste Schritt zur Selbsterkenntnis.

Wer bereit ist, sich eigene Fehler einzugestehen, wird sein Anlageverhalten schrittweise verbessern.

10 Emotionales Verhalten

Emotionen statt „Köpfchen“ bestimmen das Anlageverhalten.

Das fördert das Herdenverhalten.

Und die Herde stürmt langfristig meistens in die falsche Richtung.

11 Zweifel

Wenn einem Anleger Zweifel an einem Unternehmen, dessen Aktien er kaufen möchte, aufkommen, dann neigt er dazu, sich nicht näher mit dem Unternehmen zu beschäftigen, da sich die Zweifel bewahrheiten könnten.

Im Endeffekt kommt dann vielleicht gar kein Investment zustande oder eben ein übereiltes.

Beides kann unter Umständen fatal sein.

12 Diversifikation

Wer alles auf eine Karte setzt, ist an der Börse verloren.

Das Risiko zu begrenzen, ist eines der wichtigsten Erfolgsgeheimisse.

Viele Anleger verschenken aber unnötig Geld, weil sie sich auf zu wenige Werte konzentrieren.

Anleger, die sich zu sehr auf einzelne Aktien konzentrieren, nehmen damit unnötig hohe Risiken in Kauf.

Das Deutsche Aktieninstitut empfiehlt für ein gut gestreutes Depot acht bis zehn verschiedene Aktien.

Eine einseitige Ausrichtung auf bestimmte Branchen wie etwa den Banken- oder den Technologiesektor erhöht die Schwankungsanfälligkeit.

13 Verlustbegrenzung

Noch wichtiger als steigende Kurse voll auszureizen ist es, Verluste zu begrenzen.

Denn viel zu oft ziehen Anleger zu spät die Reißleine, wenn sich ein Wert nicht wie erhofft entwickelt.

Gerade deswegen schneiden Anlegerdepots oft schlechter als Indizes ab.

Dahinter steht zuweilen eine emotionale Bindung zu einzelnen Papieren, die sich mit deren tatsächlicher Performance nicht begründen lässt.

Liegt eine Aktie im eigenen Depot, identifiziert man sich einfacher mit dem Geschäftsmodell des Unternehmens und dessen Management - bis hin zu blinder Gefolgschaft.

14 Ungeduld

Ungeduld ist kein guter Ratgeber.

Viele Anleger erhöhen ihren „Einsatz“, wenn eine „Wette“ nicht schnell genug aufgeht.

Fatal wird es, wenn dazu auch noch Kredite aufgenommen werden.

Das führt häufig nicht nur zu großen Verlusten, sondern gefährdet sogar das gesamte Vermögen.

15 Umschichten

Börse macht Spaß!

Welcher aktive Anleger wollte das bestreiten?

Doch manche handeln zu hektisch.

"Hin und her macht die Taschen leer" lautet eine der bekanntesten Börsenweisheiten.

Mittlerweile gibt es eine Reihe von Studien, die zeigen, wie Anleger ihre Rendite durch zu häufiges Umschichten und damit zu hohe Kosten zerstören.

Das Ergebnis: Besonders aktive Börsianer schneiden nach Transaktionskosten fast immer deutlich schlechter ab als ein Aktienindex.

Die Strategie des "buy and hold", also kaufen und halten, kann sich daher lohnen.

16 Neid

Neid kann zu unlogischen, emotional gesteuerten und viel zu kurzfristig gedachten Entscheidungen führen.

Alle auf Grundlage dieser Faktoren getroffenen Entscheidungen tragen nicht zum Gelingen eines Investments bei.

Zudem führt Neid dazu, dass sich der Investor fremdbestimmen lässt und nicht mehr ganz „bei sich“ ist.

17 Wahrnehmung

Es ist hilfreich, seine Transaktionen grundsätzlich auch aus der entgegengesetzten Perspektive zu betrachten.

Willst du eine Aktie kaufen, überlege dir, was für einen Verkauf des Titels sprechen würde.

Denkst du umgekehrt daran zu verkaufen, überlege dir zuerst, ob es nicht auch starke Argumente für einen Kauf des Papiers gibt.

Fazit

Ich denke, in dem einen oder anderen Anlegerfehler erkennt sich so mancher Investor wieder. 

Man kann aus Fehlern lernen!

Und vielleicht interessieren dich ja auch die wesentlichen Informationen für Aktienanfänger.