17. Januar 2022

Diageo Aktie - steigende Dividenden durch Alkohol


Diageo gehört zu den größten Premium-Spirituosenherstellern der Welt.

Das Unternehmen zahlt seit 1987 steigende Dividenden und ist damit ein Dividendenaristokrat.

Inhalt

- Aktuelle Dividende mit Dividendenhistorie
- Unternehmensbeschreibung
- Aktienanalyse
- Aktienchart
- Weitere Unternehmenskennzahlen
- Geschichte u.a.

Aktuelle Dividende mit Dividendenhistorie

Eine Übersicht über alle Dividenden (je Geschäftsjahr):
 
(in britische Pence)
Jahr
Dividende
2021
2020
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
69,9
68,6
65,3
62,2
59,2
56,4
51,7
47,4
43,5
40,4
38,1
36,1
34,4
32,7
31,1
29,6
27,6
25,6
23,8
22,3
21,0

Unternehmensbeschreibung

Diageo PLC ist einer der weltweit führenden Anbieter von Spirituosen bekannter Marken wie Johnnie Walker, Guinness, Smirnoff, Bailey's, Tanqueray Gin oder Captain Morgan. 

Biermarken wie etwa Harp Lager oder Guiness vervollständigen das Portfolio.

Aktienanalyse

Das Video bietet informative Hintergrundinformationen mit Darlegung des Geschäftsmodells: 

von "Investflow"
vom 14. Juni 2020

Aktienchart

Der Aktienchart von 1987 bis 2019:


Weitere Unternehmenskennzahlen

Hier sind wesentliche weitere Kennzahlen zur Aktie von Diageo aufgeführt:

(in Britische Pfund)
Jahr
Gewinn
G/A
Div
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2013
2012
2011
3.337
3.144
2.827
2.362
2.467
2.264
2.550
2.032
1.960
130,1
121,1
107,7
89,1
94,6
92,6
97,4
76,2
74,1
68,57
65,30
62,20
59,20
56,40
51,70
47,40
43,50
40,40

aus:
Geschäftsbericht 2019,S.170
Geschäftsbericht 2015,S.142
G/A: Gewinn je Aktie
Div: Dividende (in britische Pence)

Die weiteren Unternehmenskennzahlen werden nicht weiter aktualisiert.

Geschichte u.a.

1759 Herstellung von Guiness-Bier durch Arthur Guinness (Brauerei am St. James Gate).

1778 Einführung von Porter (Bier) durch Guinness.

1799 Guinness besitzt größte Porter- und Stout-Brauerei der Welt.

1803 Tod von Arthur Guinness: Nacholger wird sein Sohn Arthur Guinness II.

1850 Erhöhung der Produktion um 50%. Tod von Arthur Guinness II. Nachfolger wird sein Sohn Benjamin Lee Guinness.

1862 Einführung der Guinness-Marke.


1868 Edward Cecil Guinness wird Nachfolger seines verstorbenen Vaters Benjamin Lee.

1877 Verschmelzung von sechs Firmen

(MacFarlane,
Bald,
Haig,
Macnab,
Mowbray und
Stewart)

zur Distillers Company Limited (DCL).

1884/85 Übernahme der Caledonian Brauerei durch DCL.

1886 Börsennotierung von Guinness als erste Brauerei weltweit.

1890 Edward Cecil Guinness wird zum Lord of Iveagh ernannt.

1893 Eröffnung von Knockdhu durch DCL.

Umsätze der Blend Whiskys stiegen unaufhaltsam.

Ende des Booms durch den Skandal um die Pattisons Ltd.

Nur die DCL besaß ausreichende finanzielle Mittel:

Zeit der beständigen Ausweitung des Geschäftes durch Aufkauf von Konkurrenten.

1900 Tiefpunkt des Whiskymarkts.

Bis 1925
Übernahme der großen Blender 

James Buchanan, 
John Dewar und
Johnnie Walker

durch DCL.

1927 Rupert Guinness wird Nachfolger (zweiter Lord of Iveagh).

Verzehnfachung des Familienvermögens innerhalb von 35 Jahren.

1929 Erste Werbekampagne für Guinness.

1930er Jahre Maxwell Joseph, Gründer von Grand Metropolitan (GrandMet), investierte zunächst in Immobilien (Hotels u.a.).

1936 Bau der Guinness-Brauerei am Park Royal, London.

1930 und 1940er Jahre Internationale Ausbreitung des Vertriebs der DCL:

Verlangsamung lediglich durch die Prohibition in Amerika und den zweiten Weltkrieg.



1955 Veröffentlichung des Guinness-Buchs der Rekorde.

1950er Jahre Konkurrenz der DCL durch

Hiram Walker (Kanada),
Seagram (USA) sowie
etlicher Blendmarken wie
J & B,
Bell’s,
Chivas oder
Teacher’s

auf britischem Markt.

1960er Jahre Diversifikation von DCL führt zur Gründung des chemischen Unternehmensteils (mit dem Contergan Lizenznehmer Distillers Company Biochemicals). 

Bau von Brauereien durch Guinness in Nigeria, Kamerun, Ghana, Jamaica u.a.: 

Kompensation des rückläufigen Biermarkts durch Diversifikation in Pharma, Süßwaren und Kunststoffen.

1970er Jahre Unterbewertung von Guinness durch niedrige Umsatzrendite (viele Pubs).

Kostensenkung, Entlassungen und Diversifikation (Kauf von 270 Unternehmen) erbrachten keinen Erfolg.

1980 Ernest Saunders, der erste familienfremde Guinness-Chef reduzierte die Belegschaft, verkaufte 160 Unternehmen, veränderte das Management und verstärkte die Werbung. 

Akquisitionen in den Bereichen Spezialnahrung, Verlags- und Einzelhandel.

Die Bier-Sparte umfasste nach Saunders noch etwa die Hälfte des Gesamtgeschäfts.

Gewinne verdoppelten sich bis 1985 und die Guinness-Aktie vervierfachte sich.

1970 und 1980er Jahre Verringerung des Marktanteils der DCL trotz der Einführung neuer Whiskymarken für Großbritannien (John Parr’s, Buchanan).

GrandMet diversifizierte in Markenlebensmittel, Restaurants, Kneipen, Brauereien und Brennereien.

1985 Guinness-Kauf der schottischen Whisky-Brennerei Arthur Bell mit Bell's.

Versuchter Kauf von DCL durch die Supermarktkette Argyll.

1987 Übernahme von Schenley Industries durch Guinness: Besitz der US-Rechte an Dewar und Gordon’ Gin.

Joint-Venture mit LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton SA. 
Übernahme der Distillers Company Limited (DCL) durch Guinness:

DCL ist die größte Whisky-Brennerei Schottlands mit über 100 Marken: 

Black & White,
Haig,
Dimple,
J&B,
Johnny Walker (Nr.1-Whisky),
Gin und
Tanqueray u.a.

Umbenennung der DCL in United Distillers.



1980 und 1990er Jahre Allen Sheppard und der spätere Nachfolger George J. Bull beginnen die Konzentration bei GrandMet auf ein Portfolio von Lebensmittel- und Getränke-Marken durch

Verkauf der Hotels (80er Jahre),
Brauereien (1991),
Restaurants und Pubs (von 1989 bis 1995),
der Tiernahrungsmarke Alpo (1994)
und der US-Kette für optische Geräte Pearl Vision (1996). 

1987 Kauf von Heublein durch GrandMet mit Marken wie

Smirnoff (Wodka),
Pfeil (Likör) und
Harvey Bristol Cream (Sherry).


Neuausrichtung unter Anthony Tennant (Unternehmenschef) auf Brauen und Destillieren (Ausnahme: Guinness Buch der Rekorde).

1989 Übernahme der Pillsbury Company durch GrandMet mit den Marken

Pillsbury (Backwaren),
Green Giant (Biogemüse),
Hägen-Dazs (Eis) und
Burger King (Fast-Food-Kette).

Gegenseitige 24 Prozent-Beteiligung beim Joint-Venture von Guinness und LVMH.

1990 Übernahme der La Cruz Del Campo-Brauerei durch Guinness.

1992 Tony Greener wird Chief Executive bei Guinness.

1993 Übernahme von Aspach durch Guinness.

1994 Neustrukturierung der LVMH-Allianz: Guinness hält 34 Prozent an LVMH-Sparte und LVMH an Guinness noch 20 Prozent.

1995 Verkauf von 37 Spirituosenmarken durch Guinness: Konzentration auf Premium-Marken.

1995 Kauf von Pet durch GrandMet mit den Marken Old El Paso (Lebensmittel) und Progresso (Suppen). 

1997 Fokussierung bei GrandMet auf vier Marken: 

Pillsbury, 
Green Giant, 
Hägen-Dazs und 
Old El Paso.

1997 Gründung von Diageo durch Fusion von Grand Metropolitan und Guinness 

Diageo behält 34 Prozent der Anteile an der LVMH-Sparte und LVMH etwa 11 Prozent an Diageo. 

John McGrath (GrandMet) wird zum ersten Unternehmenschef von Diageo ernannt.

1998 Verkauf der Marken Dewars (Scotch) und Bombay (Gin) aus kartellrechtlichen Gründen.

1999 Diageo verkauft Metaxa, Asbach, Cinzano und Vecchia Romagna.

2000-2013 Paul Steven Walsh wird Unternehmenschef

Trennung von allen nichtalkoholischen Getränken und Konzentration auf wenige starke Alkoholmarken mit Weltbedeutung 

(Smirnoff, 
Johnnie Walker, 
Guinness, Baileys, 
J&B, 
Cuervo und 
Tangueray). 

2001 Verkauf von Pillsbury.

Diageo übernimmt zusammen mit Pernod Ricard den Spirituosen-Zweig von Seagram mit den Marken

Captain Morgan (Rum) und
Crown Royal (Kanadischen Whiskey).

Verkauf der Marke Malibu (Rum).

2002 Verkauf von Burger King.

Verlassen des indischen Markts mit Verkauf der indischen Marke “Gilbey’s Green”.

Investitionen in Ready-to-drink Produkte wurden zu Misserfolgen.

2004 Einführung der Reserve Brand Group mit hochwertigen Marken:

Johnnie Walker Blue,
Classic Malts of Scotland (u.a. mit Lagavulin, Talisker),
Premium Single Malts u.a.

2005 Übernahme von Bushmills (Irish Whiskey; älteste lizensierte Brennerei) im Zuge der Übernahme von Allied Domecq durch Pernod Ricard.

2008 Diageo kauft 50%igen Anteil an der Marke „Ketel One (Wodka).

2011 Kauf von Mey Icki (türkischer Spirituosenhersteller).

2012 Kauf von Ypioca (führender Premium-Hersteller von Cachaca in Brasilien).

2013 Auflösung des Joint-Ventures mit Jose Cuervo, dem weltweit meistverkauften Tequila.

Zukäufe bei Tequila (DeLeon und Peligroso).

Ivan Menezes wird Unternehmenschef: Bereinigung des Portfolios und Konzentration auf Kernbereiche.

2014 Kauf eines Mehrheitsanteils an United Spirits (Indien).

Folge: Verkauf von Whyte & Mackay.

2015 Kauf von Don Julio (Premium-Tequila) von der Familie Cuervo.

Verkauf von Bushmills (Irischer Whisky).

Abgabe von Red Stripe (Bier) u.a.

2016 Verkauf des gesamten Wein-Geschäfts.

2020 Rücknahme des Ausblicks.