4. Juni 2021

Die besten Tabak-Aktien weltweit


Viele haben die Tabakindustrie bereits abgeschrieben: die Zahl der Raucher sinkt stetig und ethische Investitionen gewinnen an Popularität. 

Doch es gibt Wachstumsmöglichkeiten. 

Geraucht wird immer.

Von daher sind solche Aktien in Krisensituationen relativ stabiler. 

Die Dividende ist zumeist sicherer. 

Das Geschäftsmodell ist einfach. 

Die bilanziellen Kennzahlen sind geprägt von Stabilität.

Übersicht über die Tabakindustrie

Jedes Jahr werden weltweit etwa fünf Billionen Zigaretten geraucht.

Der globale Marktwert der Tabakindustrie wird auf etwa 1.000 Mrd. Dollar geschätzt. 

China National Tobacco kontrollierte nach Volumen im Jahr 2017 etwa 43 % des weltweiten Zigarettenmarkts. Philip Morris (14 %), British American Tobacco (BAT) (12 %), Japan Tobacco (8 %) und Imperial Brands (4 %) haben dagegen volumenmäßig einen geringeren Marktanteil. 

Allein in China werden mehr als 40 % aller weltweiten Zigaretten verkauft.

Altria - abgespalten von Philip Morris - ist lediglich in den USA tätig, dort aber Marktführer.

Zukunft der Tabakindustrie

Tabakunternehmen wird noch eine lange Zukunft vorausgesagt. 

Und dass trotz erheblichem Gegenwinds.

Wachsendes Verbraucherbewusstsein über die negativen Auswirkungen des Rauchens. 

Stärkere Regulierungen und eine höhere Besteuerung. 

Dies liegt u.a. an den in einigen Ländern immer noch steigenden Raucherzahlen - insbesondere in Asien und Afrika. 

In den USA und Europa werden mit E-Zigaretten die stagnierenden Märkte nach und nach wiederbelebt. 

Staaten und Tabakindustrie

Die Tabaksteuer ist enorm wichtig für die Staatseinnahmen der nationalen Regierungen. 

In Großbritannien wurden in 2013 durch die Tabaksteuer 9,7 Milliarden Britische Pfund eingenommen.

Interessanterweise haben sich die Märkte in den USA und Europa - trotz der schwindenden Zahl der Raucher - aufgrund der erheblichen Preiserhöhungen als sehr robust erwiesen.  

Ausblick

Auch wenn sich die Tabakindustrie als dauerhaft profitabel erwiesen hat, war die langfristige Zukunft der Branche nicht absehbar. 

Mit dem weltweit einsetzenden Rückgang der Anzahl der Raucher sahen viele den Anfang vom langwierigen Ende der Branche gekommen. 

Aber die Tabakindustrie hat es geschafft zu überleben. 

Geholfen haben ihnen dabei neue Geschäftsmöglichkeiten. 


Nach Angaben von British American Tobacco (BAT) hat der Markt für E-Zigaretten und Tabak-Erhitzern derzeit einen Wert von fast 18 Milliarden US-Dollar. 

Der legale Marihuana-Markt wird bereits jetzt auf über 10 Milliarden US-Dollar geschätzt. 

Beide Märkte werden voraussichtlich bis 2025 enormes wachsen.

Und genau wie beim Tabak versucht die Industrie auch hier, kräftig auf die Regeln für diese neuen Märkte Einfluss zu nehmen. 

Die besten Tabakaktien


4. Japan Tobacco

5. Imperial Brands

Dabei hat sich die Tabakindustrie in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich konsolidiert. 

Philip Morris International gehört die weltweit bekannteste Zigarettenmarke Marlboro. 

Zu den weiteren Marken des Unternehmens gehören L&M, Chesterfield, Parliament und Bond Street. 

Ebenfalls Teil des Unternehmens ist IQOS, das HEETS und HeatSticks entwickelt hat. 

Die Produkte werden in Verdampfer eingelegt und erhitzt, wodurch ein nikotinhaltiger Dampf erzeugt wird. 

Das ursprüngliche Unternehmen "Philip Morris" wurde 2008 aufgrund der Klagewelle in den USA aufgespalten in den internationalen Part (Philip Morris International) und den nationalen Part (Altria).
 
Altria ist daher hauptsächlich in den USA tätig und sehr diversifiziert aufgestellt. 

Das Kerngeschäft mit Tabak ergänzte das Unternehmen durch Investitionen in Wein, Cannabisprodukte und E-Zigaretten. 

Dem Unternehmen gehören Marlboro und andere Marken von Philip Morris in den USA sowie US Smokeless Tobacco Co, dem marktführenden Hersteller der rauchfreien Tabakprodukte Copenhagen und Skoal. 

Zudem besitzt das Unternehmen die Zigarettenhersteller John Middleton und Nat Sherman. 

Daneben hält das Unternehmen einen Anteil von 35 % an JUUL Labs, das in den USA führend im Bereich von E-Zigaretten ist. 

Außerdem hat sich das Unternehmen bedeutende Anteile am Cannabis-Unternehmen Cronos Group gesichert. 

British American Tobacco (BAT) ist ein echter Global Player. 

Mit der Übernahme von Reynolds American 2017 wurde BAT mit Marken wie Dunhill, Lucky Strike, Kent, Pall Mall und Rothmans zu einem der größten Unternehmen auf dem Markt. 

Doch auch hier setzt man auf die Produkte der nächsten Generation. 

Dampfprodukte sind Vype, Vuse, Ten Motives und die Chic Group, die alle in unterschiedlichen Ländern stark vertreten sind.

Japan Tobacco besitzt mit Winston die zweiterfolgreichste Zigarettenmarke weltweit.

Hinzu kommen Zigarettenmarken wie Camel, Mevius (Mild Seven), Natural American Spirit, LD (Liggitt-Ducat), Sobranie, Benson & Hedges, Silk Cut und Glamour, die aufgrund unterschiedlicher Gründe teilweise nur in bestimmten Ländern vertrieben werden.

Das Unternehmen ist diversifiziert.

Zigarren (Hamlet), Old Holborn und Amber Leaf (Tabak zum selber drehen) und rauchfreie Tabakprodukte wie Camel Snus sowie 
elektronische Zigaretten wie Ploom, Logic und Vuse sind ebenfalls im Portfolio.
 
Das Kernunternehmen von Imperial Brands ist Imperial Tobacco.

Im Zigarettensegment ist das Unternehmen mit den Marken Davidoff, West, JPS, Parker & Simpson und Gauloises Blondes vertreten. 

Zu den weiteren Marken zählen Winston, Maverick, Kool, USA Gold, Salem, Dutch Masters und Backwoods.

Bei E-Zigaretten wird der Schwerpunkt auf die Marke "blu" gesetzt.

Die Tätigkeit im internationalen Zigarrengeschäft über Tabacalera wurde in 2020 verkauft. 

Sind Tabakaktien eine gute Anlage?

Die Länder, in denen die Anzahl der Raucher stark zurückging, konnten sich offensichtlich für neue Ersatzprodukte begeistern, die, so wird behauptet, die Gefahren des Rauchens reduzieren. 

Auch die Haltung der westlichen Welt hinsichtlich der Legalisierung von Cannabis für medizinische oder Freizeit-Zwecke ändert sich langsam.

Die Tabakindustrie ist sowohl bei der Lobbyarbeit, als auch bei der Gestaltung ihrer eigenen Regulierungsvorschriften, mindestens so erfolgreich wie in ihrem Kerngeschäft, dem Verkaufen von Zigaretten. 

Die Tabakindustrie passt nicht in eine ethisch bewusstere Welt. 

Viele institutionelle Anleger haben ihr Geld bereits in andere Branchen verschoben, die weniger Schaden auf dem Planeten anzurichten scheinen. 

Doch trotz allem bleibt die Tabakindustrie großzügig gegenüber ihren Aktionären. 

Die Dividenden-Ausschüttungsquoten sind hoch. 

Dividenden sind ein wesentlicher Pluspunkt bei Tabakaktien. 


Und die Unternehmen schaffen zumeist ein gleichmäßiges Umsatzwachstum.

Rückgang der Aktienkurse

Der Rückgang der Kurse von Tabakaktien wird im folgenden Video thematisiert.

von "Aktienfinder" vom 3. August 2020

Fazit

Die konsequent ansteigende Dividende, gepaart mit den neuen Wachstumsmöglichkeiten, machen die Investition in traditionelle Tabakaktien zu einem sinnvollen Unterfangen. 

Es ist anzunehmen, dass die größten Zigarettenhersteller der Welt auch führende Anbieter bei E-Zigaretten und möglicherweise auch im Cannabis-Verkauf werden. 

Heutzutage beruht die Entscheidung, in die Tabakindustrie zu investieren, größtenteils auf dem ethischen Standpunkt des Einzelnen und der Bereitschaft, in etwas zu investieren, das für immer als „Sündenaktie“ bekannt sein wird.

Angesichts des globalen Kampfes gegen das Rauchen, Werbeverboten und teuren Klagen von Krebsopfern galt die Branche als erledigt. 

Die Kritik am Geschäftsmodell hat zwar nicht nachgelassen und die Image-Probleme bestehen fort, doch statt des vielfach prophezeiten Niedergangs gab es in den vergangenen Jahren ein bemerkenswertes Revival.

Und die Gewinne von "Big Tobacco" sprudeln mehr denn je. 

Fokussierte Grüße

von